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Tel’Aran war bereits seit einiger Zeit wach und er musterte das Schlafgemach. Es bemerkte die luxuriösen Verzierungen und die vielen Details. Das Zimmer war sehr wahrscheinlich für hohen Besuch gedacht. Er lächelte beim Gedanken, dass er wie ein hoher Botschafter behandelt wird. Er hatte sich bereits angezogen und blickte aus dem Fenster. Er begutachtete die Soldaten, welche unter ihm gerade einige Übungen durchführten. Er bemerkte auch Frank, welcher die Leute herumscheuchte. Der Elf überlegte seine Lage und versuchte eine schnelle Lösung zu finden. Er will nicht ein anderes Reich ins verderben ziehen. Es reicht, dass seine ehemalige Heimat zum Opfer fiel.

 

Es klopfte an der Türe. „Mein werter Herr dürfen wir hineintreten?“. Tel’Aran antwortet nicht, sondern schritt zur Türe und öffnete diese. Er kannte die normalen Formalitäten in solch hohen Rängen und wollte diese bewusst ignorieren. Die beiden Dienstmädchen wirkten etwas verwirrt als der Elf die Türe öffnete und sie lächelnd in das Zimmer einlud. „Mein Herr Sie hätten nicht wegen uns aufstehen müssen! Wir entschuldigen uns, falls wir etwas falsch gemacht haben oder etwas nicht zu Ihren Wünschen war.“, antwortete das ältere der beiden Dienstmädchen. Beide wirkten um die 20. Die Ältere hatte dunkles Haar, Blaue Augen und besass eine zierliche und dennoch starke Ausstrahlung. Die Jüngere war Blond und hatte ebenfalls Blaue Augen, welche in dieser Region das übliche Bild waren. Tel’Aran war sich nicht ganz sicher, aber beide schienen Verwandt zu sein. „Ihr braucht mich nicht Herr zu nennen. Ich mag Gast des Palastes sein, aber ich bin nicht mehr als Ihr es seid.“, sprach Tel’Aran und nahm dem jüngeren Dienstmädchen die Schale Wasser ab. „Aber!“, erwiderte die Ältere. „Ich habe doch bereits gesagt. Ich bin ein normales Wesen wie Ihr es seid. Die Formalitäten und diese Behandlung sind für mich nicht notwendig.“, antwortet der Elf nun etwas härter. Die beiden Mädchen wirkten verwirrt und wussten nicht, was sie sagen sollten. Tel’Aran stellte die Schale Wasser neben den Spiegel und wusch sich sein Gesicht. Das ältere Mädchen sammelte ihren Mut und begann zu sprechen: „Mein Herr. Auch wenn Ihr diese Behandlung nicht wünscht, müssen wir diese Einhalten. Ihr seid ein Gast des Königs und würden wir euch nicht mit dem Angemessenen Respekt behandeln, könnten wir in Schwierigkeiten geraten. Sie müssen Akzeptieren, dass Sie hier und jetzt ein Herr sind. Was Sie vorher waren oder sein werden wenn Sie den Palast verlassen sind für uns nicht von Bedeutung. Bitte lassen Sie uns unsere Arbeit machen.“. Das jüngere Mädchen wirkte plötzlich verängstigt. „Martina, sieh mal seine Ohren!“ flüsterte Sie leise der Älteren zu. Tel’Aran begann zu lachen und blickte die beiden verwirrten Mädchen an. „Du heisst also Martina? Ein netter Name. Du bist sehr Wortgewandt, wenn man bedenkt, welchen Rang du hier im Schloss trägst.“, begann der Elf zu sprechen, „Und ja, ich habe seltsame Ohren“, fuhr er fort und das Jüngere Mädchen lief rot an und wollte sich soeben entschuldigen, „Aber ich nehme dir deinen Kommentar nicht übel. Im Gegensatz zu anderen Menschen hast du ziemlich freundlich reagiert.“ Beendete er lächelnd seine Aussage. Martina blickte etwas Böse zum jüngeren Dienstmädchen und diese machte einige Gesten der Entschuldigungen. Der Elf trocknete sein nasses Gesicht und schwenkte kurz sein etwas längeres Haar um dieses ebenfalls kurz zu waschen. Martina blickte zum jüngeren Mädchen, welches umgehend nickte und raus rannte. „Mein Herr, wir wurden beauftragt euch mit einer bequemen Kleidung auszustatten.“, begann Martina und zur selben Zeit stürmte das jüngere Mädchen mit einigen Roben und Tuniken herbei. Tel’Aran war gerade fertig mit dem Waschen seines Haares und blickte etwas verwirrt. Danach musterte er seine Kleidung und ehe er etwas sagen konnte sprach Martina weiter, „Kommt nun ja nicht wieder mit der Aussage <Ich will so etwas nicht>!“. Sie musterte den Elfen, welcher lächelte und bemerkte erst zu spät, dass sie fast eine Mütterliche Haltung eingenommen hatte. Sie lief kurz rot an, sammelte sich und fasste wieder ihren Mut. „Uns wurde aufgetragen Euch zu dienen und Euch mit entsprechender Hofkleidung auszustatten. Auch wenn Eure Lederrüstung bequem sein mag, was ich persönlich mir kaum vorstellen kann, ist dies keine passende Aufmachung, wenn man mit der Königlichen Familie dinieren soll oder sich mit ihnen unterhält!“. Tel’Aran hob seine beiden Hände, als wolle er sich ergeben. Er murmelte einige Worte, dass er sich wohl bei solch eindringlichen Helfer kaum zu wehr setzen könnte. Die Mädchen nahmen kurz die Masse des Elfen und änderten einiges an einer Tunika. Das jüngere Mädchen hob nach den Korrekturen die Tunika und nickte und reichte diese an Tel’Aran. Er wollte sich sogleich umziehen. Zum Glück kam ihm rechtzeitig in den Sinn, dass er nicht alleine ist und gewisse Formen wahren sollte. Er ging hinter eine spezielle Abdeckung und zog sich um. Er schritt heraus und die Mädchen waren kurz stumm. „Ist etwas nicht in Ordnung?“ fragte Tel’Aran und musterte die Tunika, doch alles schien für ihn in Ordnung zu sein. Sie war perfekt an seine Grösse angepasst worden. Die Tunika selber war eine Mischung aus Seide und Leinen. Die Ärmel waren mit Blauer Seide geschmückt, welche den Armen eine gute Beweglichkeit bieten sollte. Der Brustteil war mit einer Weissen Leine umzogen, welche für Wärme sorgte. Die Hüften und der Rockteil der Tunika war hingegen wieder aus blauer Seide geschneidert worden. Die Naht war mit einem fast goldähnlichen Faden getätigt worden. Der Kragen selber hatte einige Muster mit diesem Faden. „Auch wenn ich unhöflich klingen mag. Im ersten Augenblick dachte ich, dass eine edle Dame vor mir steht.“, erwiderte Martina. Ein lautes Lachen durchdrang den Raum. „Ich bin für mein Volk noch relativ jung und somit mit einer Frau verwechselbar. Das liegt auch an meinem langen Haar. Doch mit einer Rüstung erkennt man mein Geschlecht wesentlich deutlicher“, sprach Tel’Aran und musterte das jüngere Mädchen. „Ich weiss nun, dass die ältere von euch beiden Martina heisst, doch deinen Namen habe ich noch nicht vernommen. Wie heisst du denn?“, fragte Tel’Aran nun neugierig. „Mein Name ist Stefanie.“, erwiderte sie zögerlich. Tel’Aran musterte die Augen von Martina und Stefanie und er war sich bewusst, dass die beiden wohl einiges durchgemacht haben. Er wird vielleicht lange genug hier bleiben “dürfen“ um diese Geschichte vielleicht von den beiden zu hören. Stefanie nahm die Sachen von Tel’Aran und mit einem leichten Knicks ging sie mit den Kleidern weg. Der Elf war zuerst irritiert, aber bemerkte dann, dass seine Lederkleider einige Flecken im Raum verursacht haben. Er war schon lange nicht mehr in einem sauberen Ort, weswegen ihm dies nie auffiel. Zu lange schon hatte er keine Zeit um irgendetwas Nebensächliches zu machen, wie das reinigen seiner Kleider. Die Glocke läutete das neunte Mal und Martina blickte entsetzt. „Es ist schon so spät? Wir müssen sofort los, mein Herr! Das macht sich nicht gut, wenn Ihr zu spät zum Frühstück erscheint!“, begann Sie hektisch zu reden. „Wenn wir unter uns sind, kannst du mich ruhig Tel’Aran nennen. Wie bereits gesagt bin ich niemand von hohem Rang.“, erwiderte Tel’Aran und deutet Martina an, ihm den Weg zu zeigen.

 

Der König wollte sich gerade hinsetzen, als er den Elf bemerkte. Tel’Aran machte eine höfliche Verbeugung und wies mit einer Geste zu Martina hin, dass Sie ihm das Wort lassen sollte. „Verzeiht, wenn ich etwas spät sein sollte. Ich bin mir nicht gewohnt, dass ich bedient werde und somit habe ich euren Dienerinnen etwas zuviel arbeit aufgehalst. Durch meine Sturheit hat sich somit deren Arbeiten etwas verzögert. Es tut mir leid, wenn Ihr auf jemanden unbedeutendes wie mich gewartet habt.“, begann Tel’Aran zu sprechen. Martina machte ebenfalls einen knicks und wollte gerade gehen. „Martina?“, sprach der König, „Ich hoffe er hat dir und deiner Schwester nicht zuviel Mühen bereitet?“. Martina blickte etwas irritiert und machte eine verneinende Geste. „Das ist gut zu hören. Ihr möchte, dass du und Stefanie nach dem Frühstück Tel’Aran in den Südturm begeleitet. Er wird nun eine Weile dort Geschichtsstunden darbieten, welche Ihr beiden nicht verpassen solltet!“. Martina nickte und ging fort. Tel’Aran blickte etwas verwirrt und konnte seinen Ausdruck nicht leicht verbergen. Der König begann zu lachen und bat dem Elfen sich hinzusetzen. Der Elf folgte der Einladung und einige Minuten später kam auch Desilencia, welche den Elf verblüfft anstarrte. „Ja, ich weiss, dass diese Tunika einen falschen Eindruck vermittelt“, antwortet Tel’Aran auf die nicht gestellte Frage und König Alson begann zu lachen. Es folgten einige nette Gespräche, während das Frühstück serviert worden war. Es war sehr üppig und es bot für jeden Geschmack etwas. Tel’Aran bediente sich zaghaft und nahm hauptsächlich Früchte und Brot. Etwas Milch genoss er sich auch. Es wurden auch einige Fragen gestellt, welche jedoch mehr höflichen Naturen waren. Tel’Aran bemerkte, dass der Sessel für die Königin leer war und nach seinem Urteilsvermögen, war dies normal. Er schloss daraus seine Schlüsse, liess diese jedoch in seinem Geist. Er überlegte etwas und stellte danach eine Frage an den König: „König Alson, wieso sollen die beiden Dienstmädchen bei meinen Geschichten beiwohnen? Ich hatte doch erzählt, dass diese nicht für viele Ohren bestimmt sind und eher Leid als Erkenntnis bringen könnten.“, sprach er aus. Desilencia blickte kurz zu ihrem Vater und erhielt ein nicken auf  eine nicht gestellte Frage. Der König hielt einen Kelch mit Wein hoch und blickte auf das Funkeln, der grünlichen Rubinen, welche in den Kelch eingelassen waren. „Ich habe in Euren Augen das Leid gesehen. Auch wenn ich nicht alles erkenne, kann ich behaupten, dass Ihr wohl Dinge erlebt habt, welche man sich nicht mal seinem schlimmsten Feind wünschen würde. Vielleicht werdet ihr später meine Absichten erkennen. Ich schätze nur, dass es Euch, Desilencia, Martina und Stefanie helfen wird, wenn die Geschichten weitere Seelen findet.“, erwiderte der König und nahm einen letzten Schluck aus dem Kelch. Nach einigen Minuten eilte der Berater in den Raum und murmelte was von Terminen und Bittsteller. Der König seufzte leise, lächelte Desilencia an und ging aus dem Raum. Als Alson den Elf kreuzte, klopfte er ihm auf die Schulter und machte eine zuversichtliche Geste. Tel’Aran und Desilencia waren alleine im Speisesaal. Es herrschte eine Stille und Tel’Aran klopfte an seiner Tunika und wirkte betrübt. „Ich nehme an, dass Ihr das hier sucht meint Herr“, klang es hinter Tel’Aran und dieser drehte sich um. Martina hielt eine kleine Tasche in der Hand. Hinter Ihr stand Stefanie, welche sich versuchte hinter Martina zu verstecken. Der Elf lächelte nur freundlich und nahm die Tasche an sich. „Erfasst, meine Kleine. Ich werde die brauchen, wenn wir nun die Geschichtsstunde beginnen. Auch wenn ich noch immer meine Mühe mit dieser Angelegenheit habe“. Mit diesen Worten gingen die vier Leute in einen Turm, welcher einen gut geschmückten Raum besass.